Trapez-Klimmzugstangen: Trainingsgefühl und Trainingseffekt

Eine interessante Frage zu unseren Trapezstangen, die wir heute erhalten haben.

Wie verhalten sich die Trapezstangen (L3, L4-Modell) in Bezugnahme auf Trainingsgefühl sowie Trainingseffekt im Vergleich zu einer fix montierten Stange?

Und hier ist unsere Antwort:

Die Trapezstangen hängen auf Seilen, dadurch kommt es beim Ausführen von Klimmzügen stets zu leichten Schwingungen. Das ist ein wenig störend, wenn man Klimmzüge zuvor stets an festen Stangen gemacht hat.

Alles in allem, das Trainingsgefühl ist etwas schlechter als bei den normalen, festmontieren Stangen. Der Trainingseffekt ist aber umgekehrt deutlich stärker, da die Schwingungen zusätzlich stabilisiert werden müssen. Das Ausführen von Klimmzügen ist dadurch fühlbar schwieriger.

Klimmzugstange L3 - Trapezstange mit zwei Ösen
Klimmzugstange L3 – Trapezstange mit zwei Ösen
Klimmzugstange L4 - mit zwei Ösen an den beiden Enden
Klimmzugstange L4 – mit zwei Ösen an den beiden Enden

Aufhängung der Klimmzugstange L4

In diesem Blogbeitrag möchte ich unsere Klimmzugstange L4 etwas näher vorstellen. Nach dem Posten der Montageanleitung für diese Klimmzugstange vor ein paar Tagen sind mir prompt mehrer Fragen dazu per E-Mail gestellt worden. So wie es aussieht sind die Vor- und Nachteile dieser Klimmzugstange nicht auf Anhieb ersichtlich.

 Zunächst mal die Geschichte zu dieser Reckstange

Wir wollten neben unseren W- und D-Modellen eine einfache Klimmzugstange haben (sprich eine einfache Turnstange bzw. Reckstange), die robust aber keine 8 kg an wiegen sollte. Nach mehreren Abenden und langen Diskussionen sind wir auf die Konstruktion unserer L-Modelle gekommen (L2, L3, L4).

Die L-Modelle sind im Grunde eine Reduzierung der Klimmzugstange auf das Notwendigste – die Griffstellen. Der zentrale Nachteil dieser Konstruktion ist natürlich ihre eingeschränkte Befestigungsmöglichkeit. Z.B. ist eine Befestigung der L4  an einer Wand nicht möglich. Dafür ist das Abhängen dieser Stangen von der Decke oder einem anderen Fixpunkt sehr einfach.

Wie erfolgt nun die Befestigung der L4 Klimmzugstange?

Im einfachsten Fall können Gurte zum Abhängen von L-Modellen verwendet werden, siehe folgendes Bild unserer L3 Klimmzugstange. Die Gurte sind sehr einfach zu verstellen und zu handhaben. Sie halten auch eine gewöhnliche Belastung aus (bei einer Reißfestigkeit von 250 daN). Sie sind allerdings für das Heben von Lasten nicht zugelassen (gemäß EN 12195-2), wenn man es formal betrachtet.

Eine andere Möglichkeit L-Modelle abzuhängen bieten Seile oder Reepschnürre, siehe nächstes Foto. Diese Aufhängung ist komplizierter, zumindest auf den ersten Blick. Im Grunde muss man aber nur zwei neue Knoten lernen, zum einen den Prusikknoten und zum anderen den Doppelten Spierenstich. Sobald man diese Knoten kennt, ist die Montage der L4 ein Kinderspiel.

Bei der Aufhängung der L4 mittels Seilen erfolgt die Übertragung der Belastung auf die Fixpunkte über zwei zentrale Elemente, das Hauptseil und die beiden Hilfsseile. Das Hauptseil stellt quasi eine Verlängerung der Fixpunkte dar. Die Hilfsseile stellen die eigentliche Verbindung her. Hier spielt der Prusikknoten die entscheidende Rolle. Er wird am „verlängerte Fixpunkt“ befestigt und hat die Eigenschaft zu spannen, sobald er belastet wird. D.h. bei keiner Belastung kann er relativ leicht am Hauptseil verschoben werden. Vom Prusikknoten selbst gehen immer zwei Seilenden ab. Diese müssen an der Klimmzugstange L4 befestigt werden, irgendwie, sei es durch einen normalen oder eben irgendeinen anderen Knoten. Nach mehreren Versuchen und natürlich einer ausgiebigen Prüfung von verschiedenen Knoten bin ich auf den Doppelten Spierenstich gekommen (Kletterer und Kapitäne werden natürlich jetzt schmunzeln, aber als Nicht-Kletterer und Nicht-Kapitän was das eine ernste Herausforderung). Der Doppelte Spierenstich sieht komplizierter aus als der Prusikknoten, verbindet aber die beiden Seilenden zu einer sehr stabilen Schlinge. Die Aufhängung der L4 mittels Seilen erfolgt somit mit zwei Schlingen, die durch die Ösen der L4 gehen und jeweils mittels eines Prusikknotens am Hauptseil befestigt werden.

Allgemeiner Hinweis: Diese Aufhängung ist genauso auf andere hängende Sportgeräte übertragbar, bspw. Turnringe oder Turnstangen.

Fazit

Die Aufhängung der L4 bzw. unserer L-Modelle mittels Seilen ist komplizierter als mit Gurten, keine Frage, allerdings nur auf den ersten Blick. Insgesamt ist diese Art der Aufhängung sehr sicher und bietet eine gleich gute Möglichkeit zur Verstellung der Höhe der Klimmzugstange. Alles in allem stellt die Befestigung mittels Seilen eine eine sehr sichere und elegante Lösung dar.

Halter aus Edelstahl – mit Öse und zwei Buchsen

In diesem Beitrag stelle ich eine weitere Sonderanfertigung vor, die wir vor kurzem gefertigt haben. Diesmal ist es keine Klimmzugstange, sondern ein Halter aus Edelstahl. Es war eigentlich geplant, die Aufhängungen an einer Klimmzugstange (an einer E2) zu realisieren. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile hat sich der Auftraggeber für die günstigere Variante entschieden. Aus unserer Sicht ist es aber dennoch  eine bemerkenswert robuste Aufhängung geworden, siehe Bild am Ende des Artikels. Der Halter hat eine Öse in der Mitte und zwei M8-Buchsen auf der linken und rechten Seite. An der Öse kann ein Gegenstand mit Hilfe eines Karabinerhakens oder direkt mit Seilen oder Guten befestigt werden. In die M8-Buchsen könne Schrauben eingedreht werden, an denen bspw. ein Seil oder Ähnliches befestigt ist. Eine Buchse ist schräg angeschweißt, damit der zu befestigende Gegenstand senkrecht nach unten hängt, falls der Halter schräg befestigt wird. Der ganze Halter wird mittels vier Schrauben an der Decker oder an einem Balken befestigt. Der Halter ist 80 mm breit, 300 mm lang und die Edelstahlplatte 6 mm stark. Die Öse ist aus 8 mm starken Vollmaterial. Aufgrund seiner Konstruktion sollte der Halter ohne Probleme 150 kg aushalten.

Halter aus Edelstahl mit Öse und zwei M8-Buchsen