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Aufhängung der Klimmzugstange L4

In diesem Blogbeitrag möchte ich unsere Klimmzugstange L4 etwas näher vorstellen. Nach dem Posten der Montageanleitung für diese Klimmzugstange vor ein paar Tagen sind mir prompt mehrer Fragen dazu per E-Mail gestellt worden. So wie es aussieht sind die Vor- und Nachteile dieser Klimmzugstange nicht auf Anhieb ersichtlich.

 Zunächst mal die Geschichte zu dieser Reckstange

Wir wollten neben unseren W- und D-Modellen eine einfache Klimmzugstange haben (sprich eine einfache Turnstange bzw. Reckstange), die robust aber keine 8 kg an wiegen sollte. Nach mehreren Abenden und langen Diskussionen sind wir auf die Konstruktion unserer L-Modelle gekommen (L2, L3, L4).

Die L-Modelle sind im Grunde eine Reduzierung der Klimmzugstange auf das Notwendigste – die Griffstellen. Der zentrale Nachteil dieser Konstruktion ist natürlich ihre eingeschränkte Befestigungsmöglichkeit. Z.B. ist eine Befestigung der L4  an einer Wand nicht möglich. Dafür ist das Abhängen dieser Stangen von der Decke oder einem anderen Fixpunkt sehr einfach.

Wie erfolgt nun die Befestigung der L4 Klimmzugstange?

Im einfachsten Fall können Gurte zum Abhängen von L-Modellen verwendet werden, siehe folgendes Bild unserer L3 Klimmzugstange. Die Gurte sind sehr einfach zu verstellen und zu handhaben. Sie halten auch eine gewöhnliche Belastung aus (bei einer Reißfestigkeit von 250 daN). Sie sind allerdings für das Heben von Lasten nicht zugelassen (gemäß EN 12195-2), wenn man es formal betrachtet.

Eine andere Möglichkeit L-Modelle abzuhängen bieten Seile oder Reepschnürre, siehe nächstes Foto. Diese Aufhängung ist komplizierter, zumindest auf den ersten Blick. Im Grunde muss man aber nur zwei neue Knoten lernen, zum einen den Prusikknoten und zum anderen den Doppelten Spierenstich. Sobald man diese Knoten kennt, ist die Montage der L4 ein Kinderspiel.

Bei der Aufhängung der L4 mittels Seilen erfolgt die Übertragung der Belastung auf die Fixpunkte über zwei zentrale Elemente, das Hauptseil und die beiden Hilfsseile. Das Hauptseil stellt quasi eine Verlängerung der Fixpunkte dar. Die Hilfsseile stellen die eigentliche Verbindung her. Hier spielt der Prusikknoten die entscheidende Rolle. Er wird am „verlängerte Fixpunkt“ befestigt und hat die Eigenschaft zu spannen, sobald er belastet wird. D.h. bei keiner Belastung kann er relativ leicht am Hauptseil verschoben werden. Vom Prusikknoten selbst gehen immer zwei Seilenden ab. Diese müssen an der Klimmzugstange L4 befestigt werden, irgendwie, sei es durch einen normalen oder eben irgendeinen anderen Knoten. Nach mehreren Versuchen und natürlich einer ausgiebigen Prüfung von verschiedenen Knoten bin ich auf den Doppelten Spierenstich gekommen (Kletterer und Kapitäne werden natürlich jetzt schmunzeln, aber als Nicht-Kletterer und Nicht-Kapitän was das eine ernste Herausforderung). Der Doppelte Spierenstich sieht komplizierter aus als der Prusikknoten, verbindet aber die beiden Seilenden zu einer sehr stabilen Schlinge. Die Aufhängung der L4 mittels Seilen erfolgt somit mit zwei Schlingen, die durch die Ösen der L4 gehen und jeweils mittels eines Prusikknotens am Hauptseil befestigt werden.

Allgemeiner Hinweis: Diese Aufhängung ist genauso auf andere hängende Sportgeräte übertragbar, bspw. Turnringe oder Turnstangen.

Fazit

Die Aufhängung der L4 bzw. unserer L-Modelle mittels Seilen ist komplizierter als mit Gurten, keine Frage, allerdings nur auf den ersten Blick. Insgesamt ist diese Art der Aufhängung sehr sicher und bietet eine gleich gute Möglichkeit zur Verstellung der Höhe der Klimmzugstange. Alles in allem stellt die Befestigung mittels Seilen eine eine sehr sichere und elegante Lösung dar.