In der Konstruktion wurden 30 x 2 mm Rundprofilrohre aus Edelstahl für die drei Hauptsäulen und 20 x 1,5 mm Rundprofilrohre aus Edelstahl für sämtliche Verstrebungen innen verwendet. Die Flansche an den Säulen haben einen Durchmesser von je 100 mm und 5 mm Dicke und werden mit je 4 Bohrungen an den Steinsäulen verschraubt.
Eine graphische Darstellung der Konstruktion ist auf den ersten drei Bildern der Galerie zu sehen.
Versuch
Nach der Konstruktion der Baugruppe gingen wir über in den Versuch. Den Versuch haben wir virtuell, gemäß der Methode der finiten Elemente (FEM-Simulation) simuliert. Konkret führten wir zwei unterschiedliche Versuche durch.
Zuerst haben wir 6000 N (entspricht etwa 611,62 kg*m/s²) jeweils halbiert und auf beide Stangenseiten verteilt. Jeder Pfeil stellt eine Kraft von 3000 N dar. Die Belastung haben wir mittig der Konstruktion angesetzt, da hier die größte Kraftauswirkung entsteht, von der man überhaupt ausgehen kann.
Wie bereits angenommen, angesichts der Bauweise nach Cremonaplan ist die Stabilität der Klimmzugstange XXL enorm. Gemäß der FEM-Simulation ist eine maximale Verschiebung von 3,37 mm bei dieser Art und dem Umfang der Belastung möglich.
Beim zweiten Versuch haben wir das „worst-case-scenario“ simuliert. D.h. wir haben die Klimmzugstange mit voller Belastung von 6000 N einseitig beansprucht.
Die Simulation zeigt einen maximalen Ausschlag von bis zu 4,9 mm an. Immer noch im Rahmen, da die Grenze zur plastischen Verformung nicht ansatzweise erreicht wird (siehe folgendes buntes Bilder mit nur einem Pfeil).
Durch die einseitige Belastung und anders als beim ersten Versuch entstehen hier zusätzlich Torsionskräfte, welche die Konstruktion um ihre eigene Achse ziehen.
Für Nicht-Ingenieure unter uns. Torsionskräfte entstehen oft an Konstruktionen welche ungleichmäßig belastet werden. D.h. wir müssen davon ausgehen, dass Sportler auch mal nur auf einer Seite der Stange trainieren, ähnlich wie bei dieser Simulation. In der Realität durchaus vorstellbar, daher auch durchaus möglich.
Zu beachten ist hierbei, dass die Finite-Elemente-Methode in der Regel sehr realitätsnahe Simulationen darstellt. Die Ergebnisse können aber auch durchaus von der Realität abweichen. Letztendlich hängt es davon ab, ob das erstelle Modell die Realität gut beschreibt.
Es ist in jedem Fall möglich sich an den Ergebnissen einer Simulation zu orientieren, jedoch kann man sich nie voll und ganz darauf verlassen. Insgesamt bietet FEM eine einfache und optimale Grundlage zur realitätsnahen Entwicklung von schwierigen Projekten.
Fertigung
Den Auftrag haben wir heute erhalten. Sobald wir mit der Fertigung der Klimmzugstange fertig sind, ergänzen wir diesen Teil mit ein paar Fotos und einer kurzen Beschreibung der Fertigung.
Fazit
Nun, insgesamt ist das ein interessantes Projekt. Wer eine solche Klimmzugstange für sich selbst bauen möchte, kann gerne die von uns hier beschriebenen Erkenntnisse nutzen. Ansonsten stehen wir mit unserer Expertise und unserer Fertigung sehr gerne zur Verfügung.
Nachtrag
Hier sind zwei Fotos von der Klimmzugstange XXL im montieren Zustand und die Rückmeldung dazu.
… haben die Klimmzugstange mit den Jungs auch sofort auf Herz und Nieren getestet und waren alle sehr begeistert. Selbst wenn vier stämmige Kerle Klimmzüge gleichzeitig reißen, gibt das Material kaum nach und erfüllt die Anforderungen voll und ganz.
Nochmal Danke vom ganzen Club, baut weiter so!