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Fitnessgeräte zu Hause im Homegym richtig befestigen

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Fitnessgeräte sollten auch zu Hause im Homegym fachmännisch befestigt sein. Kompliziert ist das nicht. Das Eigengewicht der Geräte und ihre maximale Belastung sind für die Befestigung maßgebend. Zentral ist jedoch das Mauerwerk und das Befestigungsmaterial.

Dieser Artikel von klimmzugstangen.de erklärt aus Sicht eines Fachmanns, was du für die Befestigung von Fitnessgeräten wie Boxsack, KlimmzugstangeAblage für Gewichtsscheiben oder Dip-Station alles wissen musst.

Lies dir den folgenden Artikel durch, wenn du so gut wie nichts über die Befestigung von Fitnessgeräten an Wand oder Decke weißt oder dein Wissen dazu auffrischen möchtest. Am Ende des Artikels findest du auch eine Checkliste für die Befestigung von Fitnessgeräten.

Statische und dynamische Belastung beachten

Du, ich, wir alle belasten unsere Fitnessgeräte dynamisch. D.h. die ausgeübte Belastung ist nicht konstant, sondern variiert mit der Ausführung der Übung.

Beispiel Klimmzugstange: Wenn du aus dem Stand an die Klimmzugstange springst, dann bringst du locker für einen kurzen Augenblick 1600 Einheiten Gewichtskraft (Newton, gemessen in kg x m/s^2) auf die Stange, obwohl du bspw. nur 80 kg wiegst und aus 1 m Entfernung an die Klimmzugstange springst. Bei der eigentlichen Ausführung von Klimmzügen ist die Belastung deutlich geringer. Sie bewegst sich beim genannten Gewicht und normaler Ausführung bei rund 1000 Newton.

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Beispiel Boxsack: Durch Schläge und Tritte gegen den Boxsack steigt oder sinkt die Belastung auf die Boxsackbefestigung für einen kurzen Augenblick. Anschließend geht sie wieder auf die normale Belastung in Folge des Eigengewichts des Boxsacks zurück. Die Belastung ist somit nicht konstant, sondern variiert während des Workouts.

Eine Befestigung von Fitnessgeräten zu Hause im Homegym mit Dübel aus Kunststoff hält solche dynamischen Belastungen ohne Probleme aus. Hier sprechen wir aus Erfahrung mit mehr als 10.000 verkauften Kunststoffdübel und Schrauben für die Befestigung von Klimmzugstangen, Dip-Stationen und anderen Fitnessgeräten an der Wand oder Decke.

Damit die Befestigung funktioniert und langfristig auch hält, musst du ausreichend viele Schrauben verwenden und die Bohrung, Schraube und Dübel aufeinander abstimmen. Allen voran sollte dein Mauerwerk stabil sein.

Alternativ kannst du deine Fitnessgeräte mit Bolzenankern, Stahldübel oder mit einem chemischen Befestigungssystem befestigen. In manchen Fällen ist das Durchbohren der Wand mit einer beidseitigen Wandbefestigung die einzige Lösung. Diese Systeme und Vorgehen sind zu empfehlen, wenn eine Befestigung mit Kunststoffdübel nicht möglich ist oder du ganz sicher gehen möchtest.

Bewährte Formel für die richtige Befestigung

Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der folgenden Formel zur Befestigung von Klimmzugstangen und anderen Fitnessgeräten gemacht:

Wenn das Mauerwerk aus Beton, Ziegelsteinen oder Kalksandstein ist und die Schrauben in der Summe zumindest das doppelte des Gesamtgewichts (Fitnessgerät + Sportler) aushalten, dann sollte dein Fitnessgerät an der Wand oder Decke gut halten.

Im gewerblichen Bereich empfehlen wir den Sicherheitsaufschlag nochmal zu erhöhen, da bekanntlich nicht alle Kunden das gleiche Gewicht haben.

Die Montagesicherheit ist im Beton (≥ Festigkeitsklasse C20/25) mit folgendem Befestigungsmaterial sehr schnell gegeben: Dübelgröße: 10 mm, Dübellänge: 50 mm, Schraube mit Holzgewinde: Durchmesser 8 mm, Länge 50 mm.

Ein solcher Einzeldübel mit Schraube hält im Beton 1200 Newton (1,2 kN) aus. Bei einer Klimmzugstange mit acht Dübel und Schrauben wären wir rechnerisch bei einer maximalen Belastung von rund 10000 Newton (bzw. 1000 Kilogrammkraft, falls du noch das veraltete technische Maßsystem kennst).

Hinweis: Wenn du den Unterschied zwischen Newton und Kilogramm nicht kennst, dann lies dir am besten den Artikel Newton (Einheit) auf Wikipedia durch.

Passenden Platz im Homegym finden

Einfach so und irgendwo zu Hause im Homegym an der Wand oder Decke dein Fitnessgerät befestigen, ist keine gute Idee. Jedes Fitnessgerät benötigt seinen Platz und Raum und sollte insgesamt in den Trainingsraum passen.

Beispiel Klimmzugstange: Eine Klimmzugstange befestigst du am besten mitten im Raum an der Decke. Sie ist dadurch von allen Seiten nutzbar und gut mit anderen Fitnessgeräten wie einem Schlingentrainer erweiterbar.

Beispiel Boxsack: Einen Boxsack befestigst du ausreichend weit von der Wand entfernt. Eine Boxsackhalterung für die Wand stellt das durch einen in den Raum ragenden Ausleger sicher. Eine Boxsackhalterung für die Decke befestigst du ähnlich der Klimmzugstange irgendwo mitten im Raum.

Fitnessraum Klimmzugstange Schlingentrainer

Wenn du Fitnessgeräte an der Wand befestigst, dann solltest du sie unbedingt waagrecht mit Hilfe einer Wasserwage festmachen. Damit stellst du sicher, dass deine Muskeln, Arme oder Schultern gleichmäßig auf beiden Seiten belastet werden und du keine muskuläre Dysbalance bekommst.

Klopftest durchführen (optional)

Wenn du die Beschaffenheit deiner Wand oder Decke nicht kennst, führe einen Klopftest durch, um eine erste Idee über die Stabilität deines Mauerwerks zu bekommen.

Den Klopftest führst du wie folgt aus: Klopfe gegen die Wand bzw. die Decke. Falls das Mauerwerk hohl klingt und/oder ein wenig schwingt, dann ist es eine Leichtbauwand oder eine verschalte Decke. Dein Fitnessgerät wird daran vermutlich nicht halten.

Das solltest du beim Klopftest beachten: Eine Leichtbauwand wird häufig als Zwischenwand im Innenbereich eines Gebäudes als nicht tragende Wand verbaut. Außenwände sind hingegen fast immer tragende Wände. Tragende Wände sind zumeist massiv gemauert und bieten grundsätzlich eine gute Befestigungsmöglichkeit für alle Art von Fitnessgeräten.

Bohrprobe durchführen (optional)

Wenn der Klopftest nicht weiterhilft, dann führe eine Bohrprobe durch, um festzustellen, wie stabil das Mauerwerk ist.

Gehe für die Bohrprobe wie folgt vor: Bohre mit einem bspw. 4 mm Steinbohrer ca. 2-6 cm tief in die Wand oder Decke. Bohre in der Nähe der möglichen Befestigungsstelle. Stelle dabei fest, wie die Wand bzw. Decke beim Bohren nachgibt. Analysiere anschließend den Bohrstaub.

Vor dem Bohren auf mögliche Elektroleitungen im Bohrbereich prüfen oder zumindest achten.

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Ist der Widerstand beim Bohren sehr klein bzw. geht der Bohrer ganz weich durch das Mauerwerk und ist der Bohrstaub mehlig und weiß oder schwarz, so handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Leichtbauwand (weißer Bohrstaub ⇒ Gipskartonplatten, Rabitzwand; schwarzer Bohrstaub ⇒ Wand aus Schlacke) bzw. um eine verschalte Decke. Das ist häufig im Altbau der Fall. Eine stabile Befestigung mit einem Kunststoffdübel ist in diesem Fall oft nicht möglich. Wenn bekannt ist, dass die Wand aus Gips-Wandbauplatten gemauert ist, dann ist unter Umständen eine Befestigung möglich, siehe Hinweis weiter unten.

Es kann sein, dass hier ein chemisches Befestigungssystem in Kombination mit Ankerstangen Abhilfe leisten kann. Die konkrete Befestigung muss aber in einem solchen Fall gesondert geprüft werden.

Ist beim Bohren der Widerstand leicht bis groß, dann verrät die Farbe und die Beschaffenheit des Bohrstaubs die Art des Mauerwerks:

  • Feiner weißer oder grauer Bohrstaub ⇒ Betonwand oder -decke, dein Fitnessgerät wird daran sehr gut halten.
  • Roter feiner Bohrstaub ⇒ Ziegelwand oder Ziegeldecke, dein Fitnessgerät wird daran gut bis sehr gut halten.
  • Weißer sandiger bis nicht feiner Bohrstaub ⇒ Kalksandstein, dein Fitnessgerät wird daran gut bis sehr gut halten.
  • Weißer feiner sandiger Bohrstaub, der in den Fingern etwas schmiert ⇒ Porenbeton bzw. Gasbetond, dein Fitnessgerät wird daran gut halten, wenn du richtige Gasbetondübel verwendest.
  • Weißer mehliger Bohrstaub, der am Bohrer kleben bleibt ⇒ wenn der Bohrer gefühlt nur auf Vollmaterial trifft, dann ist die Wand aus Gips-Wandbauplatten. Einfache Fitnessgeräte, ohne große Hebelkräfte sollten halten, dabei aber mit Hülsen und Kleber arbeiten. Normale Spreizdübel bringen zu viel Spannung in das Material rein, was häufig zu Rissen im Mauerwerk führt.

 

Hier ein Beispiel für eine Ziegelwand.

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Dübel passen zu Schrauben

Auf den Dübel sind häufig Angaben zu passenden Schrauben zu finden. Orientiere dich einfach daran. Ansonsten empfehlen wir Schrauben mit 2 – 4 mm kleinerem Durchmesser zu nehmen. Beispielrechnung: Wenn der Dübel einen 10 mm Außendurchmesser hat, dann nimm Schrauben mit einem 8 bis 6 mm großen Durchmesser.

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Bohrer passt zu Dübel

Neben den Angaben zu Schrauben findest du auf jedem Dübel häufig auch Angaben zum passenden Bohrer. Halte dich unbedingt daran. Ansonsten gilt: der Bohrer sollte den gleichen Durchmesser haben wie der Dübel. Rechenbeispiel: Wenn der Dübel einen Durchmesser von 10 mm hat, dann sollte der Bohrer auch einen 10 mm Durchmesser haben.

Wenn du deine Fitnessgeräte auf Holz befestigst, dann benötigst du keine Dübel. In diesem Fall wird die Schraube (mit Holzgewinde) direkt in das Holz eingedreht. Bohre dafür das Holz unbedingt mit einem bspw. 3 mm Holzbohrer vor, wenn die Schraube einen Durchmesser von 8 mm hat.

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Erste Bohrung setzen und Spannkraft prüfen

Halte dein Fitnessgerät oder ein Teil davon an die Wand oder Decke. Markiere die erste Bohrstelle. Setze die erste Bohrung und entferne dabei den Bohrstaub aus dem Bohrloch. Versenke anschließend darin den ersten Dübel.

Dein Fitnessgerät oder ein Teil wieder an die Wand oder Decke halten und die Schraube in den Dübel eindrehen und festziehen.

Hält die Schraube im Mauerwert gut, dann sollten auch alle anderen Schrauben ähnlich gut halten. Der Befestigung des Fitnessgeräts steht nichts entgegen.

Alle restlichen Bohrungen setzen und das Fitnessgerät befestigen

Markiere die restlichen Bohrstellen. Nimm dein Fitnessgerät wieder ab und setze die restlichen Bohrungen. Versenke die Dübel und verschraube das Fitnessgerät mit den restlichen Schrauben fest an der Wand oder Decke.

Wichtig: Beim Festziehen nicht nach dem Motto „Viel Kraft hilf viel“ vorgehen. Beim Anziehen von Schrauben kannst du sehr schnell und leicht die Schraube überdrehen. Dabei drehst du sprichwörtlich der Schraube den Kopf ab. Ein Überdrehen der Schraube im Beton passiert allgemein sehr schnell.

Checkliste für die richte Befestigung

Checkliste für die richte Befestigung von Fitnessgeräten in deinem Homegym [Checkliste als PDF]:

  1. Passende Befestigungsstelle finden
  2. Klopftest durchführen (optional)
  3. Bohrprobe durchführen (optional)
  4. Dübel und Schrauben passen zueinander
  5. Bohrer passt zu Dübel
  6. Erste Bohrung setzen und Spannkraft prüfen
  7. Restliche Bohrungen setzen und Fitnessgerät befestigen

Bildquellen: Eigene Bilder, Jonathan Cooper bzw. NeONBRAND auf Unsplash. Thematisch passender Artikel: Klimmzugstange perfekt befestigen

 

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